Publikation in der PVS: Civic Hackathons und der Formwandel der Demokratie

Unsere neueste Publikation Civic Hackathons und der Formwandel der Demokratie. Eine repräsentationstheoretische Analyse von #WirVsVirus“ ist jetzt Open Acces in der Politische Vierteljahresschrift (PVS) erschienen. Darin nehmen wir den Fall des zu Beginn der Coronapandemie organisierten und von der Bundesregierung unterstützten Civic Hackathons #WirVsVirus zum Ausgangspunkt, um die demokratietheoretischen Implikationen dieses technologisch orientierten Handlungsformats zu diskutieren. In dem gemeinsam von Sebastian, Veza, Rebecca, Niklas und Thorsten verfassten Aufsatz wird mithilfe eines repräsentationstheoretisches Ansatzes untersucht, wie unterschiedliche Ansprüche gesellschaftlicher Gestaltung in und durch Civic Hackathons erhoben und verhandelt werden. Dabei lässt sich erkennen, dass der Hackathon eine erfolgreiche Durchsetzung der Repräsentationsansprüche von Civic-Tech-Initiativen an den administrativen Staat darstellt. Mitten in der Krise etablieren sie ein neues Format, das effiziente und subsidiäre Problemlösungen verspricht. Der demokratische Beteiligungsanspruch des Hackathons wird hingegen nur partiell eingelöst: Zwar ermöglicht das Format ein offenes, öffentlichkeitswirksames Einbringen von Vorschlägen. Aufgrund der technologisch-organisatorischen Struktur und des kompetitiv-lösungsorientierten Verfahrensmodus verbleiben Handlungs- und Entscheidungsmacht jedoch weitgehend bei den Organisator*innen.

Artikel: Krisen-Experiment

In den jüngsten WZB-Mitteilungen wird unter der Überschrift „Neue Verhältnisse“ über die Corona-Pandemie und ihre gesellschaftlichen Folgen nachgedacht. Wir als Forschungsgruppe „Demokratie und Digitalisierung“ haben auch über das Thema geschrieben. Der Artikel „Krisen-Experiment. Wie der Hackathon #WirVsVirus neue Formen demokratischer Beteiligung erprobt“ ist ab sofort im Heft oder hier als PDF abrufbar. Mitgeschrieben haben: Sebastian Berg, Rebecca-Lea Korinek, Veza Clute-Simon, Niklas Rakowski und Thorsten Thiel. In dem Artikel untersuchen wir exemplarisch die Initiative #WirVsVirus als eine Form experimenteller Krisenpolitik, die es ermöglicht, partizipativ – und digital vermittelt – „Krisengemeinschaften“ zu bilden. Hierbei debattieren wir, wie sich in der Corona-Pandemie auch Demokratisierungsoptionen eröffnen und argumentieren, dass durchaus neue Möglichkeiten der Institutionalisierung beteiligungsoffener zivilgesellschaftlicher Lösungen an der Schnittstelle von Gesellschaft und Staat entstehen.

Neben unserem Beitrag gibt es noch viel weiteres Lesenswertes im Heft. Besonders ans Herz legen wollen wir euch natürlich die Beiträge unserer direkten Kolleg*innen am Weizenbaum-Institut: Jeanette Hofmann mit einer Infrastruktur-Perspektive auf die Corona-App (PDF), Rainer Rehak zu Datenschutzrisiken der App (PDF) und Florian Eyert zum Zusammenhang von Epidemie und Modellierung (PDF).

 

Thorsten Thiel & Adriana Groh: Demokratie, Civic Tech und die Corona-Krise (Weizenbaum im HomeOffice Podcast)

In der Podcast-Reihe „Weizenbaum im HomeOffice“ sind Thorsten Thiel und Adriana Groh (Prototype Fund, Code for Germany) von Sascha Friesike zum Thema Demokratie in der Corona-Krise interviewt wurden. Ein einstündiges Gespräch über die Frage, welche längerfristigen Auswirkungen die Pandemie auf den Formwandel der Demokratie haben könnte und welche Bedeutung dem #WirvsVirus-Hackathon, den Adriana federführend mitorganisiert hat, zukommt. Viel Spaß beim Hören!

Weizenbaum im HomeOffice Podcast: Demokratie, Civic Tech und die Corona-Krise

In der Podcast-Reihe „Weizenbaum im HomeOffice“ sind Thorsten Thiel und Adriana Groh (Prototype Fund, Code for Germany) von Sascha Friesike zum Thema Demokratie in der Corona-Krise interviewt wurden. Ein einstündiges Gespräch über die Frage, welche längerfristigen Auswirkungen die Pandemie auf den Formwandel der Demokratie haben könnte und welche Bedeutung dem #WirvsVirus-Hackathon, den Adriana federführend mitorganisiert hat, zukommt. Viel Spaß beim Hören!