Agonales Sommertreffen in Greifswald

Grit Straßenberger und Rieke Trimcev haben vom 29.06 bis 01.07 an der Universität Greifswald ein agonales Sommertreffen organisiert, meint: Einen Workshop, der im Anschluss an die Konferenz „Agonale Politiktheorien: Entstehungskontexte, Charakteristika und künftige Herausforderungen“ die im Dezember 2021 am Alfried-Krupp-Wissenschaftskolleg hätte stattfinden sollen, aber letztlich virtualisiert werden musste. Die anschließend geplante Diskussionen von damals wurde nun fortgesetzt. Thorsten war diesmal mit einem Vortrag zur Gestaltung von Öffentlichkeit dabei und den blinden Flecken, die aktuelle Demokratietheorien in Hinsicht auf die technologische und mediale Konstitution von Öffentlichkeit aufweisen.

Lektüreworkshop: Das Demokratieprinzip im Grundgesetz

Am Freitag, den 31.1.2020 setzt die Forschungsgruppe ihre interdisziplinäre Workshopreihe zu Demokratietheorie fort. Gemeinsam mit den Expert*innen Isabelle Ley und Tim Wihl diskutieren wir das verfassungsrechtliche Demokratieprinzip des Grundgesetzes. Aus verschiedenen Perspektiven wird dabei unter anderem beleuchtet, wie eine europäische Integration verfassungsrechtlich legitimiert werden kann, diese Legitimationsketten ausgestaltet sein müssen und was ein legitimierendes Subjekt im verfassungsrechtlichen Sinne konstitutert. Und welche Rolle spielen eigentlich soziale Medien für das Demokratieverständnis?

Der Workshop richtet sich primär an Mitglieder des Weizenbaum-Instituts. Bei besonderem Interesse kann eine Teilnahme jedoch per Mail an digidem@wzb.eu angefragt werden. Weitere Informationen sowie die vollständige Leseliste finden sich unter Veranstaltungen.

Das Demokratieprinzip im Grundgesetz

Freitag, 31. Januar 2020, 10:00 - 16:00 Uhr 
Weizenbaum-Institut, Raum A104

Art. 20 Abs. 1 GG erklärt Demokratie zum Strukturprinzip deutscher Staatlichkeit. Vom Bundesverfassungsgericht wird es besonders dann gerne in Anschlag gebracht, wenn es gilt, Demokratiedefizite der Europäischen Union auszumachen. Denn erst ein hinreichendes demokratisches Legimationsniveau eröffne die Möglichkeit einer weitergehenden europäischen Integration. Doch wie müssen solche Legitimationsketten ausgestaltet sein und wer ist legitimierendes Subjekt im verfassungsrechtlichen Sinn? In Ermangelung einer einheitlichen theoretischen Grundlegung, lässt sich das Demokratieverständnis von Verfassung und Verfassungsgericht nur fragmentarisch rekonstruieren. Im Workshop „Das Demokratieprinzip im Grundgesetz“ möchten wir uns der Problematik aus vier Perspektiven nähern.

Lektüreworkshop: Repräsentation & Demokratie

Letzten Freitag hat die Forschungsgruppe ihre Reihe der  interdisziplinären Lektüreworkshop fortgesetzt. Gemeinsam mit unseren ExpertInnen Marina Matinez Mateo (Frankfurt) und Michel Dormal (Aachen) haben wir an der Diskussion um die Rolle von Repräsentation für Demokratie angesetzt und diese zum Anlass genommen, klassische und aktuelle Texte demokratischer Repräsentationstheorie erneut zu befragen und kritisch zu diskutieren. Die Leitfragen hierbei waren: Was ist demokratische Repräsentation und welche Funktionen kann sie für die Demokratie leisten? Wie werden Partizipation und Minderheitenpositionen in Rerpräsentationsprozessen inkludiert? Und welche Rolle spielt bei alldem die zunehmende Digitalisierung der Politik? Wir hatten erneut eine sehr angeregte Diskussion um die praktische Notwendigkeit und theoretische Reflektion  digitaler Medien in Repräsentationsprozessen, den Wandel demokratischer Formen oder die paritätische Quotierung von Wahllisten.

Repräsentation & Demokratie

Freitag, 05. Juli 2019, 10:00 - 16:00 Uhr 
Weizenbaum-Institut, Raum A104

Der interdisziplinäre Lektüreworkshop mit Marina Matinez Mateo und Michel Dormal setzte an der Diskussion um die Rolle von Repräsentation für Demokratie an und nahm diese zum Anlass, klassische und aktuelle Texte demokratischer Repräsentationstheorie erneut zu befragen und kritisch zu diskutieren. Die Leitfragen hierbei waren: Was ist demokratische Repräsentation und welche Funktionen kann sie für die Demokratie leisten? Wie werden Partizipation und Minderheitenpositionen in Rerpräsentationsprozessen inkludiert? Und welche  Rolle spielt bei alldem die zunehmende Digitalisierung der Politik? 

Workshop: Civic Tech und politisches Handeln in der digitalen Konstellation

Um die Rolle von Civic Tech in der digitalen Zivilgesellschaft und den Wandel politischen Handelns in der digitalen Konstellation besser zu verstehen, haben wir neben Wissenschaftler*innen aus ganz Deutschland auch Aktivist*innen und Entwickler*innen digitaler Demokratie-Tools zum Workshop „Die demokratische Frage neu gestellt? Civic Tech und politisches Handeln in der digitalen Konstellation“ eingeladen. Unter anderem gaben Vertreter*innen von Liquid Democracy, WeLobby, FragDenStaat, Kleiner Fünf, Democracy Deutschland und HateAid Einblick in ihre tägliche Arbeit.

In den drei Tracks Informierte Öffentlichkeit, Deliberation & Partizipation und Populismus entwickelten sich lebhafte Diskussion, etwa über die zugrundeliegenden Demokratieverständnisse oder ob sich vermeintliche Repräsentationsdefizite allein durch bessere Kommunikationsangebote zwischen Wähler*innen und Gewählten überwinden lassen.

Dabei wurde deutlich, wie sehr beide Perspektiven voneinander profitieren können: Entwickler*innen von digitalen Anwendungen gewinnen durch den Dialog mit der Forschung eine wissenschaftlichen Reflexionsebene, Forscher*innen können theoretische Ansätze mit praktischen Erfahrungen verknüpfen. Gemeinsam lassen sich so fundiertere Aussagen über digitale Partizipationsformen, den Wandel der digitalisierten Öffentlichkeit oder auch den Umgang mit der populistischen Herausforderung der Demokratie treffen.

Eine Fortsetzung des Austausches ist bereits in Planung.

— Update: Ein Bericht über den Workshop ist auch im Jahresbericht 2018/19 des Weizenbaum-Instituts erschienen. Den Workshopartikel könnt ihr hier als PDF einsehen, den ganzen Jahresbericht findet ihr hier

Die demokratische Frage neu gestellt? Civic Tech und politisches Handeln in der digitalen Konstellation

Freitag, 7. Juni 2019,  10:00 - 16:00 Uhr 
Weizenbaum-Institut, Raum A104-105

Im Diskurs über Gefahren und Potenziale digitaler Technologien für Gesellschaft und Demokratie richtet sich das Augenmerk regelmäßig auf private Intermediäre und staatliche Akteure. Die Bedeutung der Zivilgesellschaft, ihrer digitalen Pioniere und das der Demokratie innewohnende Innovationspotenzial, über ihre eigene Verfasstheit zu bestimmen, werden demgegenüber seltener untersucht. Dieser in Zusammenarbeit mit Betterplace.lab erarbeitete Workshop brachte Wissenschaftler*innen aus ganz Deutschland in Kontakt mit insgesamt elf teilnehmenden zivilgesellschaftlichen Initiativen, die digitale Demokratietools entwickeln (etwa Liquid Democracy, Frag-den-Staat, TraceMap, Hate Aid). Gemeinsame wurden Möglichkeitsräume ausgelotet, Demokratie in einer vernetzten Gesellschaft neu zu denken und zu gestalten.

Populismus

Freitag, 22. Februar 2019 10:00 -16:00 Uhr 
Weizenbaum-Institut, Raum A104

Der interdisziplinärer Lektüreworkshop mit Veith Selk und Kolja Möller nahm die in Folge des Aufstiegs des Populismus geführten politischen wie sozialwissenschaftlichen Debatte zum Anlass, klassische und aktuelle Texte der Populismusforschung kritisch zu diskutieren, die mit Blick hierauf unterschiedliche Positionen vertreten. Die Leitfragen hierbei waren: Was ist Populismus? Welche Ursachen liegen ihm zugrunde und was bedeutet sein Aufstieg für die Demokratie? Wie steht es um das Verhältnis von Rechtspopulismus zum Konservatismus? Und welche Rolle spielt bei alldem die zunehmende Digitalisierung der Politik?