Auf dem diesjährigen Internet Governance Forum Deutschland (IGF-D) am 11.9 haben Thorsten und Niklas – gemeinsam mit Maik Fielitz (IFSH) und Hanna Gleiß (Das Nettz) – ein Panel mit dem Titel „Hate Speech bekämpfen – Forderungen an Politik und Wirtschaft“ organisiert. Das von Thorsten moderierte Panel war von zivilgesellschaftlicher Seite mit Simone Rafael (Amadeu Antonio Stiftung), Hanna Gleiß (Das Nettz), Hannes Ley (#Ichbinhier) und Anna-Lena Hodenberg (Hate Aid) besetzt, für die Seite von Politik und Wirtschaft antworteten: Nina Morschhaeuser von Twitter und Janina Menzel von der Staatsanwaltschaft Köln (Abteilung ZAC). Es entspann sich eine tolle Diskussion mit hohem Publikumsinteresse, wie es überhaupt ein sehr gut besuchtes IGF war. Im Nachgang der Veranstaltung werden noch die zwölf Forderungen (4×3), die die zivilgesellschaftlichen Akteure aufgestellt haben, veröffentlicht, um die Diskussion auch über die Auseinandersetzungen des Tages heraus zu gestalten.
Exposeklausur in Chorin
Zwei Tage haben wir gemeinsam mit Jeanette Hofmann und unserer Schwestergruppe “Quantifizierung und gesellschaftliche Regulierung” über aktuelle Forschungsprojekte und Dissertationsexposes der Doktoranden diskutiert. Viel Input und zwischen den Sessions nette Gespräche und Abkühlung im See – schön wars!
Dokumentation: Demokratische Innovationen
Am kommenden Sonntag, den 25.08.2020, wird auf dem MDR die Dokumentation „Mehr Bürger an die Macht? Wie sich Demokratie verändern muss“ ausgestrahlt. Die von Gabi Schlag und Benno Wenz produzierte Dokumentation diskutiert aktuelle demokratische Innovationen und wie diese sich auf die Veränderung repräsentativer Demokratie auswirken. Unter anderem finden sich dort auch einige bewegte Bilder aus unserem Civic Tech Workshop Anfang Juni und Thorsten ist einer der Interviewten. Wer sich die gut gemachte Doku ansehen will (45 Minuten), kann auch jenseits der Sendeausstrahlung dies dauerhaft beim MDR direkt oder bei YouTube tun.
Fellowship von Anna-Verena Nosthoff
Anna-Verena Nosthoff ist von heute bis Ende Oktober Research Fellow in unserer Forschungsgruppe. Sie ist Doktorandin am Institut für Soziologie der Universität Freiburg und Dozentin am Institut für Politikwissenschaften der Universität Wien. Ihre akademische Forschung beschäftigt sich u.a. mit Digitalisierung und Demokratie, algorithmischer Gouvernementalität und der Kybernetisierung des Politischen. Herzlich Willkommen!
Lektüreworkshop: Repräsentation & Demokratie
Letzten Freitag hat die Forschungsgruppe ihre Reihe der interdisziplinären Lektüreworkshop fortgesetzt. Gemeinsam mit unseren ExpertInnen Marina Matinez Mateo (Frankfurt) und Michel Dormal (Aachen) haben wir an der Diskussion um die Rolle von Repräsentation für Demokratie angesetzt und diese zum Anlass genommen, klassische und aktuelle Texte demokratischer Repräsentationstheorie erneut zu befragen und kritisch zu diskutieren. Die Leitfragen hierbei waren: Was ist demokratische Repräsentation und welche Funktionen kann sie für die Demokratie leisten? Wie werden Partizipation und Minderheitenpositionen in Rerpräsentationsprozessen inkludiert? Und welche Rolle spielt bei alldem die zunehmende Digitalisierung der Politik? Wir hatten erneut eine sehr angeregte Diskussion um die praktische Notwendigkeit und theoretische Reflektion digitaler Medien in Repräsentationsprozessen, den Wandel demokratischer Formen oder die paritätische Quotierung von Wahllisten.
Workshop: Civic Tech und politisches Handeln in der digitalen Konstellation
Um die Rolle von Civic Tech in der digitalen Zivilgesellschaft und den Wandel politischen Handelns in der digitalen Konstellation besser zu verstehen, haben wir neben Wissenschaftler*innen aus ganz Deutschland auch Aktivist*innen und Entwickler*innen digitaler Demokratie-Tools zum Workshop „Die demokratische Frage neu gestellt? Civic Tech und politisches Handeln in der digitalen Konstellation“ eingeladen. Unter anderem gaben Vertreter*innen von Liquid Democracy, WeLobby, FragDenStaat, Kleiner Fünf, Democracy Deutschland und HateAid Einblick in ihre tägliche Arbeit.
In den drei Tracks Informierte Öffentlichkeit, Deliberation & Partizipation und Populismus entwickelten sich lebhafte Diskussion, etwa über die zugrundeliegenden Demokratieverständnisse oder ob sich vermeintliche Repräsentationsdefizite allein durch bessere Kommunikationsangebote zwischen Wähler*innen und Gewählten überwinden lassen.
Dabei wurde deutlich, wie sehr beide Perspektiven voneinander profitieren können: Entwickler*innen von digitalen Anwendungen gewinnen durch den Dialog mit der Forschung eine wissenschaftlichen Reflexionsebene, Forscher*innen können theoretische Ansätze mit praktischen Erfahrungen verknüpfen. Gemeinsam lassen sich so fundiertere Aussagen über digitale Partizipationsformen, den Wandel der digitalisierten Öffentlichkeit oder auch den Umgang mit der populistischen Herausforderung der Demokratie treffen.
Eine Fortsetzung des Austausches ist bereits in Planung.
— Update: Ein Bericht über den Workshop ist auch im Jahresbericht 2018/19 des Weizenbaum-Instituts erschienen. Den Workshopartikel könnt ihr hier als PDF einsehen, den ganzen Jahresbericht findet ihr hier —
Fellowship von Eva Weber-Guskar
Für die kommenden drei Monate ist Eva Weber-Guskar als Research Fellow am Weizenbaum-Institut. Eva Weber-Guskar ist Gastprofessorin für Philosophie an der Humboldt Universität zu Berlin und hat sich innerhalb ihres Forschungsinteresse der philosophischen Anthropologie der Ethik des Digitalen zugewandt. Im Rahmen ihres Fellowships wird sie bei uns sowie der Forschungsgruppe 20 “Kritikalität KI-basierter Systeme” mitarbeiten.