Der neue Sammelband von Chris Piallat „Der Wert der Digitalisierung. Gemeinwohl in der digitalen Welt“ ist jetzt bei transcript erschienen und als Open Access verfügbar. Mit dabei ist auch ein Beitrag von Julia Pohle und Thorsten zu Digitaler Souveränität. Die beiden beleuchten darin kritisch die Karriere des Konzept der digitalen Souveränität in Deutschland und Europa und den dazugehörigen Diskurs. Zudem erörtern sie aus einer normativ-demokratietheoretischen Perspektive die Defizite der gegenwärtigen Verwendungsweise und schlagen vor, wie die zentralen Werte von Demokratie und Gemeinwohl von progressiven Akteur*innen besser vorgetragen werden können.
Schlagwort: Digitale Souveränität
Vortrag von Thorsten auf dem Mind the Progress Kongress 2021
Kann Demokratie Digitalisierung? Dieser Frage ist Thorsten in seinem Vortrag auf dem Mind the Progress Kongress 2021 in Hamburg nachgegangen. Dabei erörterte er, welche Hebel die Demokratie braucht, um mit der schnellen und flexiblen Digitalisierung umgehen zu können, ohne dabei zu viel zu regulieren. In seinem Vortrag kamen zudem die Fragen auf, wie Demokratie auf die Machtverschiebung zwischen amerikanischen Technologie-Riesen und europäischer Politik reagieren kann und wie Recht im digitalen Raum funktionier. Anschließend ergab sich noch ein spannendes Gespräch zu digitaler Souveränität. Der Kongress findet jährlich in Hamburg statt, fokussiert auf Themen der digitalen und gesellschaftlichen Entwicklung und hatte auch in diesem Jahr wieder viele spannende Beitragende: von Constanze Kurz über Judith Simon bis zu einem Future Histories Live Podcast mit Frederike Kaltheuner.
Leseempfehlung: Artikel von Thorsten zu digitaler Souveränität in der FAZ
Die Forderung nach „Digitaler Souveränität“ hat derzeit Konjunktur – aber was impliziert der Begriff eigentlich und welches Konfliktpotential birgt er? Dieser Frage geht Thorsten in einem heute (25.01) in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung veröffentlichten ganzseitigen Artikel nach. In ihm reflektiert er den begrifflichen Aufstieg digitaler Souveränität und die Ereignisse, die unser gegenwärtiges Verständnis prägen und den Begriff so zentral für den politischen Diskurs machen. Zugleich problematisiert er aber Souveränität und schlussfolgert, dass es längst bessere, demokratischere Antworten auf die Herausforderunen der digitalen Konstellation gebe als das stets nach Kontrolle strebende und wenig zum europäischen Projekt passende Konzept der Souveränität. Nachzulesen ist der Text hier in der heutigen Ausgabe der FAZ (Multimedia-Edition) — Update: Und mittlerweile auch hier auf der Webseite der FAZ.
Sammelband: Politik in der digitalen Gesellschaft
Ende 2019 ist im Transcript Verlag der Sammelband „Politik in der digitalen Gesellschaft“ erschienen, herausgegeben von unserer Principal Investigator Jeanette Hofmann sowie Norbert Kersting, Claudia Ritzi und Wolf. J. Schünemann. In dem Band werden zentrale Perspektiven der sozialwissenschaftlichen Digitalisierungsforschung vorgestellt. In ihrem eigenen Beitrag „Mediatisierte Demokratie in Zeiten der Digitalisierung“ richtet Jeanette den Blick auf die Beziehung von Demokratie und Medien. Diesem folgt ein Beitrag von Thorsten zu „Souveränität: Dynamisierung und Kontestation in der digitalen Gesellschaft„. Das Weizenbaum-Institut ist zudem noch mit zwei weiteren Beiträgen vertreten: Barbara Pfetsch, Annett Heft und Curd Knüpfer von der Forschungsgruppe „Digitalisierung und transnationale Öffentlichkeit“ schreiben über das Thema „Transnationale Öffentlichkeiten in der Digitalen Gesellschaft: Konzepte und Forschungsperspektiven“ und Lena Ulbricht, die die Gruppe „Quantifizierung und Regulierung“ leitet, setzt sich mit „Big Data und Governance im digitalen Zeitalter“ auseinander. Der Sammelband ist kostenlos als Open Access verfügbar und stellt den ersten Teil einer neuen Schriftenreihe dar.
Beitrag im Sammelband: Internet und Staat
Im Nomos-Verlag ist ganz frisch der von Isabelle Borucki und Wolf Schünemann herausgegebene Sammelband „Internet und Staat“ erschienen. Darin befindet sich auch ein Beitrag von Thorsten und Julia Pohle (WZB) mit dem Titel „Digitale Vernetzung und Souveränität: Genealogie eines Spannungsverhältnisses„. Neben diesem gibt es in dem in der Reihe Staatsverstädnisse erschienenen Band aber viele weitere sehr lesenwerte Beiträge etwa zu demokratischer Souveränität (Ritzi/Zierold), zu Paradoxien der Privatheit (Helm/Seubert), zu Cybersecurity (Dunn-Cavelty/Egloff) oder zum Territorium des Internets (Warnke).