Nach langer Pause konnten wir am 15. Oktober endlich unsere Lektüreworkshopreihe wieder aufnehmen. Das Thema diesmal: Feministische Theorien der Digitalisierung – feministische Theorien der Demokratie. Feministische Perspektiven auf Digitalisierung haben eine lange Tradition: Schon in den 80er-Jahren imaginierten Cyberfeministinnen, wie uns neue Technologien aus der binären Geschlechterordnung befreien könnten. Heutzutage gehören Feministinnen zu den Stimmen, die oft besonders früh und nachdrücklich auf die potentiell herrschaftsverstärkenden Effekte der unreflektierten bzw. unregulierten Anwendung digitaler Technologien hinweisen, beispielsweise im Kontext von Hate Speech, Überwachung oder algorithmischer Entscheidungssysteme. Über diese historische Entwicklung, die Auswirkungen auf Macht und Herrschaft und das Verhältnis zur Demokratie haben wir einen Tag lang intensiv diskutiert. Besonders gefreut haben wir uns dabei über die Unterstützung durch unsere externen Expertinnen Francesca Schmidt und Katharina Hoppe. Katharina Hoppe hat mit Die Kraft der Revision jüngst eine umfassende Studie über das Gesamtwerk Donna Haraways verfasst und Francesca Schmidt mit Netzpolitik. Eine feministische Einführung die erste umfassende Darstellung feministischer Analysen aus diesem Feld vorgelegt.
Schlagwort: Hate Speech
Hate Speech bekämpfen: Workshop auf dem IGF-D
Auf dem diesjährigen Internet Governance Forum Deutschland (IGF-D) am 11.9 haben Thorsten und Niklas – gemeinsam mit Maik Fielitz (IFSH) und Hanna Gleiß (Das Nettz) – ein Panel mit dem Titel „Hate Speech bekämpfen – Forderungen an Politik und Wirtschaft“ organisiert. Das von Thorsten moderierte Panel war von zivilgesellschaftlicher Seite mit Simone Rafael (Amadeu Antonio Stiftung), Hanna Gleiß (Das Nettz), Hannes Ley (#Ichbinhier) und Anna-Lena Hodenberg (Hate Aid) besetzt, für die Seite von Politik und Wirtschaft antworteten: Nina Morschhaeuser von Twitter und Janina Menzel von der Staatsanwaltschaft Köln (Abteilung ZAC). Es entspann sich eine tolle Diskussion mit hohem Publikumsinteresse, wie es überhaupt ein sehr gut besuchtes IGF war. Im Nachgang der Veranstaltung werden noch die zwölf Forderungen (4×3), die die zivilgesellschaftlichen Akteure aufgestellt haben, veröffentlicht, um die Diskussion auch über die Auseinandersetzungen des Tages heraus zu gestalten.