Thorsten zu Gast beim Medienzirkus-Podcast

Am 9. September war Thorsten beim Medienzirkus-Podcast von Greta Linde zu Gast. Diskutiert wurde, was Digitalisierung politisch bedeutet und wie sie sich auf unsere Demokratie auswirkt. Auch die bevorstehende Bundestagswahl war Thema: Hat Social Media einen großen Einfluss und ließe sich der deutsche Wahlkampf ähnlich manipulieren wie der zum Brexit-Votum? Zudem ging es auch darum, wie sich die Corona-Pandemie auf die Digitalisierung in Deutschland ausgewirkt hat.

Die Folge gibt es hier noch einmal zum Nachhören:

DVPW-Kongress 2021: Warum (noch) wählen? Demokratie und die Digitalisierung des Demos – Das DigiDem-Panel

Der diesjährige DVPW-Kongress steht an: Vom 14. bis zum 16. September findet der 28. wissenschaftliche Kongress der DVPW unter dem Motto „Wir haben die Wahl! Politik in Zeiten von Unsicherheit und Autokratisierung“ mit zahlreichen Panels, Versammlungen, Lectures und Querschnittsveranstaltungen statt. Hier geht’s zum Programm.

Auch Thorsten und Sebastian werden auf einem der Panel vertreten sein: Thorsten verantwortet gemeinsam mit Andreas Jungherr von der Universität Bamberg am Donnerstag (16. September, 16:30 Uhr) das Panel „Warum (noch) wählen? Demokratie und die Digitalisierung des Demos“ . In dem Panel werden demokratietheoretische Perspektiven und Diskurse in der empirischen Politikforschung zusammengebracht. Es geht es um die datenintensive Vernetzung von Wähler*innen und Repräsentant*innen. Sebastian ist einer der Panelist*innen und wird über „An engine, not a camera: Eine Genealogie der Verdatung des Demos im Lichte repräsentationstheoretischer Überlegungen“ reden. Wir freuen uns sehr über Mitdiskutanten und überhaupt auf den ganzen Kongress!

Weizenbaum-Forum am 14. September zum Bundestagswahlkampf

Unter dem Titel „#BTW2021 – Social Media im Bundestagswahlkampf“ findet am 14. September das nächste Weizenbaum-Forum statt. Dabei geht es darum, wie politische Parteien soziale Medien wie Twitter, Facebook oder Instagram für ihren Wahlkampf nutzen. Welche Hashtags trenden, während andere kaum Aufmerksamkeit generieren? Und gibt es Anzeichen für manipulierte Wahl-Kampagnen? Mit diesen Fragen beschäftigt sich das Projekt „Zahlen zur Wahl“, eine Kooperation des Weizenbaum-Instituts, der European New School of Digital Studies, der NRW School of Governance und des Leibniz-Instituts für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut. Ein Team aus Wissenschaftler:innen und Studierenden untersucht bis zur Bundestagswahl am 26. September die Social-Media-Aktivitäten der politischen Parteien und Politiker:innen und veröffentlicht dazu kontinuierlich Berichte, Daten und Grafiken.

Beim Weizenbaum-Forum wird es drei Impulsbeiträge von Ulrike Klinger, Isabelle Borucki und Christina Dinar mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung aus dem Projekt „Zahlen zur Wahl“ geben. Moderiert wird das Forum von Thorsten aus unserer Forschungsgruppe.

Mehr Informationen und Anmeldung hier.

Fellowship von Ronja Kniep

Wir freuen uns, diesen Monat noch eine weitere Fellow bei uns begrüßen zu dürfen: Ronja Kniep ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Forschungsgruppe „Politik der Digitalisierung“ am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) und Doktorandin an der FU Berlin. Sie forscht zu Kommunikationsüberwachung, Geheimdienstkooperation, demokratischer Nachrichtendienstkontrolle und Digitalpolitik. Seit 2019 arbeitet sie im ORA-Forschungsprojekt „GUARD//INT“ (Oversight and intelligence networks: Who guards the guardians?) und leitet zusammen mit Prof. Dr. Jeanette Hofmann das WZB-Team des Projekts. 2018 war Ronja Gastwissenschaftlerin am Sydney Democracy Network an der University of Sydney. Herzlich willkommen, Ronja!

Fellowship von Amélie Heldt

Mit diesem Monat startet Amélie Heldt als neue Fellow bei uns in der Forschungsgruppe. Amélie Heldt ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Leibniz-Institut für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut. Sie beschäftigt sich mit Plattformregulierung, Social Media Governance, den Auswirkungen neuer Technologien auf Meinungsbildung und öffentlichen Diskurs sowie der Wahrnehmung von Grundrechten im Kontext algorithmischer Entscheidungen und autonomer Systeme. In ihrer Dissertation untersucht sie die Ausstrahlungswirkung der Meinungsfreiheit auf Social Media Plattformen. Amélie ist mit dem Humboldt-Institut für Internet und Gesellschaft assoziiert und war 2019 Visiting Fellow am Information Society Project der Yale Law School. Herzlich willkommen, Amélie!

Neuer Beitrag von Thorsten: Privatisierung ohne Privatismus

Gemeinsam mit Philipp Staab hat Thorsten im gerade erschienenen neuen Sonderheft der Zeitschrift Leviathan – „Ein neuer Strukturwandel der Öffentlichkeit?“(hg. von Martin Seeliger und Sebastian Sevigani) – einen Beitrag mit dem Titel Privatisierung ohne Privatismus. Soziale Medien im digitalen Strukturwandel der Öffentlichkeit veröffentlicht. In dem Beitrag gehen Thorsten und Philipp der Frage nach, wie sich die durch soziale Medien transformierte Öffentlichkeit der Gegenwart im Rückgriff auf Jürgen Habermas ursprüngliche Theorie des Strukturwandels der Öffentlichkeit fassen lässt. Sie plädieren für eine Rückbesinnung auf politökonomische Grundlagen als Basis der Analyse von Öffentlichkeit und arbeiten für die sozialen Medien einen charakteristischen Zusammenhang von digital-behavioristischer Verhaltenssteuerung und singularisiertem Publikum im Kontext proprietärer Marktformen heraus. In der digitalen Konstellation gehe es in der Folge daher weniger um die Ruhigstellung des Bürgers als Konsument als um seine/ihre politische Aktivierung – allerdings unter dem Primat kommerzieller Interessen: um Privatisierung ohne Privatismus.

Der Band versammelt neben diesem noch eine große Zahl weiterer extrem spannender Artikel, u.a. von Silke van Dyk, Nancy Fraser, Michael Zürn und Hartmut Rosa. Höhepunkt ist aber natürlich die Erwiderung von Jürgen Habermas am Ende des Bandes, in dem dieser in Reaktion auf die Anregungen auch seine Öffentlichkeitstheorie aktualisiert (und sogar kurz unseren älteren Aufsatz zur digitalen Konstellation lobend einbezieht).

Vortrag von Thorsten auf dem Mind the Progress Kongress 2021

Kann Demokratie Digitalisierung? Dieser Frage ist Thorsten in seinem Vortrag auf dem Mind the Progress Kongress 2021 in Hamburg nachgegangen. Dabei erörterte er, welche Hebel die Demokratie braucht, um mit der schnellen und flexiblen Digitalisierung umgehen zu können, ohne dabei zu viel zu regulieren. In seinem Vortrag kamen zudem die Fragen auf, wie Demokratie auf die Machtverschiebung zwischen amerikanischen Technologie-Riesen und europäischer Politik reagieren kann und wie Recht im digitalen Raum funktionier. Anschließend ergab sich noch ein spannendes Gespräch zu digitaler Souveränität. Der Kongress findet jährlich in Hamburg statt, fokussiert auf Themen der digitalen und gesellschaftlichen Entwicklung und hatte auch in diesem Jahr wieder viele spannende Beitragende: von Constanze Kurz über Judith Simon bis zu einem Future Histories Live Podcast mit Frederike Kaltheuner.

Studie „We and AI – Living in a Datafied World“

Wie sehen junge Menschen in Europa die Digitalisierung und ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft? Welche Erfahrungen haben sie schon mit künstlicher Intelligenz gemacht? Diesen und weiteren Fragen widmet sich eine Studie, die Forscher*innen des Weizenbaum-Instituts – darunter unser Doktorand Niklas Rakowski – in Kooperation mit dem Goethe-Institut durchgeführt haben. Für die Studie wurden rund 3000 junge Erwachsene aus sechs Ländern dazu befragt, wie sie die zunehmend datengetriebene Welt wahrnehmen und welche Einstellungen sie gegenüber dem Einsatz von KI in unterschiedlichen Lebensbereichen haben. Die spannende Ergebnisse rund um Themen wie Bildung, Arbeit, Plattformen und Staatsbürger*innenschaft findet ihr hier. Fest steht, dass es für einen selbstbestimmten Umgang, entsprechender Kompetenzen bedarf, wie es auch Co-Autor Niklas betont: „Um eine verantwortungsvolle und nachhaltige Entwicklung und Nutzung von KI sicherzustellen, müssen wir junge Menschen mit den entsprechenden Fähigkeiten ausstatten, selbstbestimmt mit der Technologie umgehen zu können. Deshalb sollten in schulischen und außerschulischen Bildungsbereichen algorithmische Kompetenzen vermittelt und die kritische Auseinandersetzung mit KI gefördert werden.“

Digidem Digest Ausgabe 39








Liebe alle,

wir freuen uns, in diesem Monat ein neues Mitglied im Digidem-Team begrüßen zu können: Sarah Großheim wird uns als Studentische Mitarbeiterin insbesondere im Bereich Recht unterstützen. Zum monatlichen Literatur-Newsletter trägt sie ab dieser Ausgabe den rechtswissenschaftlichen Teil bei.

Außerdem wollen wir Euch gerne auf eine Studie des Weizenbaum-Instituts in Kooperation mit dem Goethe-Institut hinweisen, an der Niklas aus unserer Forschungsgruppe beteiligt war. In der Studie wurden die Einstellungen junger Europäer*innen zu KI untersucht.

Gagrčin, Emilija, Nadja Schaetz, Niklas Rakowski, Roland Toth, André Renz, Gergana Vladova, and Martin Emmer. 2021. “We and AI – Living in a Datafied World: Experiences & Attitudes of Young Europeans.” Berlin: Weizenbaum Institut/Goethe-Institut e. V. https://doi.org/10.34669/wi/1.
Keywords: Artificial Intelligence; Europe; France; Germany; Greece; Italy; Poland; Privacy; Quantitative Methods; Sweden Weiterlesen

Weizenbaum-Filmnacht: I am Gen Z

Wie sehen junge Menschen aus der sogenannten Generation Z, die mit Social Media und Smartphones aufgewachsen sind, die Digitalisierung und ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft? Mit dieser Frage beschäftigte sich die Weizenbaum-Filmnacht am 5. August im Freiluftkino Kreuzberg. Zu Beginn des Abends stellten die Weizenbaum-Wissenschaftler*innen Emilija Gagrčin, Niklas Rakowski und Nadja Schaetz die Studie „WE & AI“ vor, die in Kooperation mit dem Goethe-Institut erstellt wurde. In der Studie wurden junge Menschen in Europa befragt, wie sie die zunehmend datengetriebene Welt wahrnehmen und welche Einstellungen sie gegenüber dem Einsatz von KI haben. Hier geht es zur Studie.

Im Anschluss fand die Deutschland-Premiere des Dokumentarfilms „I Am Gen Z“ statt, in dem es darüber hinaus auch um die Folgen digitaler Technologien auf unser Gehirn und unsere mentale Gesundheit geht. „I Am Gen Z“ zeigt, welche enormen Auswirkung das auf eine Generation hat, die mit mobilen Endgeräten aufwächst.