Julian Jaursch: Regulatorische Reaktionen auf Desinformation

Dienstag, 27 November 2019, 11.00 - 12.30 Uhr 
Weizenbaum-Institut, Raum A106
Policy Brief

Was tut Deutschland, und was die EU, um gegen manipulative Meinungsmache auf digitalen Plattformen vorzugehen? Diese Frage haben wir gemeinsam mit Julian Jaursch von der Stiftung Neue Verantwortung beim uns am Weizenbaum Institut diskutiert. Jaursch ist Autor eines jüngst veröffentlichten Policy Papers zu Regulatorischen Reaktionen auf Desinformation. Desinformation ist nicht durch digitale Medien entstanden, aber Microtargting, Personalisierung und Netzwerkeffekte erleichtern ihre Verbreitung. Bei der Problematik der Desinformation geht es ferner nicht einfach um eine falsch verbreitete Information. Das Thema berührt Fragen der Meinungsfreiheit, der Datenmacht der Unternehmen hinter den sozialen Netzwerken und deren aufmerksamkeitsgetriebene Funktionslogik ebenso wie die Frage nach der Rolle journalistischer Gatekeeper. Um Desinformation entgegenzuwirken braucht es daher nicht nur restriktive Regulierung gegen solche Inhalte, sondern vor allem auch solche regulatorrischen Maßnahmen, die es Nutzer*innen sozialer Netzwerke ermöglichen, frei und unabhängig online eine eigene Meinung zu bilden.

Die Zähmung der Plattformen – Plattformregulierung aus europäischer und brasilianischer Sicht

Auch in diesem Jahr fanden die Research Days am Weizenbaum Institut statt. Diese sollen dem gemeinsamen Austausch aller Forschungsgruppen und Wissenschaftler am Institut dienen und Impulse zur Weiterentwicklung einer institutsübergreifenden Forschungsagenda setzen. Aus europäischer und brasilianischer Perspektive standen die Herausforderungen der Digitalisierung und die Gefahren für die Demokratie im Mittelpunkt unserer Diskussion. Anknüpfungspunkt waren insbesondere Fake News und Desinformation durch soziale Medien und deren Aushebelung eines demokratischen Rechtsstaates. Wer noch etwas mehr erfahren will, findet einen ausführlichen Bericht hier. Weiterlesen