Die digitale Konstellation erschienen – online first

Der von Sebastian, Thorsten und Niklas gemeinsam geschriebene Artikel „Die digitale Konstellation. Eine Positionsbestimmung“ ist jüngst – online first und open access – in der Zeitschrift für Politikwissenschaft erschienen. In dem Artikel diskutieren wir politikwissenschaftliche Versuche, Digitalisierung demorkatietheoretisch zu erfassen, kontrastieren diese zu den gegenwärtig sehr  breit rezipierten Diagnosen der digitalen Gesellschaft in Nachbardisziplinen wie der Soziologie und Rechtswissenschaft (Baecker, Nassehi, Reckwitz, Stalder und Vesting) – um dann einen eigenen Vorschlag zu unterbreiten, wie eine in der Politikwissenschaft anschlussfähige Perspektive mittels des Konzepts der „digitalen Konstellation“ aussehen könnte. Alle Informationen zum Text findet ihr hier, die PDF in ihrer veröffentlichen Fassung hier und die Abstracts auch nochmal unter dem Strich.

Abstract (deutsch)

Die Entwicklung der digitalen Gesellschaft ist in den Sozialwissenschaften zu einem zentralen Forschungsgegenstand aufgestiegen; in der Politikwissenschaft gilt allerdings, dass die Auseinandersetzung auf eher wenige Schwerpunkte – insbesondere Digitalisierung als vernetzte Kommunikation – beschränkt geblieben ist. Der Beitrag macht einen Vorschlag für eine andere Form der politikwissenschaftlichen Auseinandersetzung indem er – nach einer kritischen Rekonstruktion der Forschungsentwicklung in der Politikwissenschaft – breit rezipierte Diagnosen der digitalen Gesellschaft in Nachbardisziplinen wie der Soziologie und Rechtswissenschaft (Baecker, Nassehi, Reckwitz, Stalder und Vesting) rekonstruiert. Er arbeitet übergreifende Erkenntnisse im Digitalisierungsverständnis dieser Ansätze heraus, kritisiert jedoch deren Konzeptualisierung von Politik und Demokratie. Auf dieser Grundlage wird sodann ein Vorschlag unterbreitet, eine in der Politikwissenschaft anschlussfähigere Perspektive mittels des Konzepts der „digitalen Konstellation“ zu entwickeln. Dieses untersucht das Wechselspiel technischer und gesellschaftlicher Entwicklungen in Bezug auf den Zusammenhang zum Formwandel von Demokratie. Abschließend wird dies in einer exemplarischen Analyse von Veränderungen des Repräsentationskonzepts im digitalen Kontext veranschaulicht.

 

Abstract (englisch)

The emergence of the digital society has become one of the most pressing research topics in social science. So far political science has been at the margins of the debate being restricted by a rather narrow focus on networked communications. The paper attempts to change this by presenting a more encompassing way to thematize digitalization from within political science. After briefly having criticized the research development in political science the paper reconstructs at length some of the most popular conceptualizations in neighboring disciplines. While we highlight the commonalities and strengths of those approaches in theorizing digitalization, we criticize their rather derivative understanding of democratic practices and the political as such. We go on to propose a modified understanding—labeled the “digital constellation”—that looks at the changing shape of democracy by developing a much more nuanced understanding of the interplay of societies and technology. Finally, the argument is illustrated by a short exemplary analysis of the changes occurring in political representation in the context of digitalization.