Leseempfehlung zum Wochenende: Kurzer Bericht von Niklas in der aktuellen SZ

Im vergangenen Jahr portraitierte die Süddeutsche Zeitung junge Kulturschaffende und Wissenschaftler*innen in der Reihe „Am Start“. In der aktuellen Ausgabe berichten nun die Portraitierten, was sich im letzten Jahr für sie verändert hat und welche Themen sie in den vergangenen Monat bewegt haben. Unser Doktorand Niklas Rakowski führt aus, wie die facettenreichen neuen Protestformen online,  #Blacklivesmatter Demonstrationen und Corona-Proteste sein Denken über die Versammlungsfreiheit beeinflusst haben. Nachzulesen in der heutigen Printausgabe der SZ.

CfP: Politische Theorie der digitalen Konstellation

Unter dem Titel “Politische Theorie der digitalen Konstellation“ geben Sebastian und Thorsten gemeinsam mit Daniel Staemmler (FU Berlin) ein Sonderheft der Zeitschrift für Politikwissenschaft (ZPol) heraus. Dieses widmet sich in theoretischen Perspektiven dem Zusammenhang von Politik und Digitalisierung. Die Beiträge sollen sich in diachroner Rekonstruktion, synchroner Analyse und normativer Perspektive kritisch mit dem Verhältnis von politischer Theorie und Digitalisierung auseinandersetzen, vorhandene normative Positionen reflektieren und die Erkenntnisse anderer Disziplinen – etwa den Science & Technology Studies oder der Technikphilosophie – in die politikwissenschaftliche Forschung integrieren, um so zu einer Politischen Theorie der digitalen Konstellation beitragen. Den ausführlichen Call for Papers findet ihr hier in deutscher oder englischer Sprache.

Für das Sonderheft erbitten wir bis zum 30. September 2020 Beitragsvorschläge in Form von extended abstracts mit max. 800 Wörtern (deutsch oder englisch). Nach einer ersten Kommentierung und Auswahlentscheidung durch die Herausgeber müssen die vollständigen Beiträge bis zum 30. Januar 2021 vorliegen. Die Beiträge gehen daraufhin in ein Double-Blind-Peer-Review-Verfahren und erscheinen bei erfolgreicher Begutachtung online first im Laufe des Jahres 2021. Beitragsvorschläge werden erbeten an: zpol.digitheo@wzb.eu

Artikel: Krisen-Experiment

In den jüngsten WZB-Mitteilungen wird unter der Überschrift „Neue Verhältnisse“ über die Corona-Pandemie und ihre gesellschaftlichen Folgen nachgedacht. Wir als Forschungsgruppe „Demokratie und Digitalisierung“ haben auch über das Thema geschrieben. Der Artikel „Krisen-Experiment. Wie der Hackathon #WirVsVirus neue Formen demokratischer Beteiligung erprobt“ ist ab sofort im Heft oder hier als PDF abrufbar. Mitgeschrieben haben: Sebastian Berg, Rebecca-Lea Korinek, Veza Clute-Simon, Niklas Rakowski und Thorsten Thiel. In dem Artikel untersuchen wir exemplarisch die Initiative #WirVsVirus als eine Form experimenteller Krisenpolitik, die es ermöglicht, partizipativ – und digital vermittelt – „Krisengemeinschaften“ zu bilden. Hierbei debattieren wir, wie sich in der Corona-Pandemie auch Demokratisierungsoptionen eröffnen und argumentieren, dass durchaus neue Möglichkeiten der Institutionalisierung beteiligungsoffener zivilgesellschaftlicher Lösungen an der Schnittstelle von Gesellschaft und Staat entstehen.

Neben unserem Beitrag gibt es noch viel weiteres Lesenswertes im Heft. Besonders ans Herz legen wollen wir euch natürlich die Beiträge unserer direkten Kolleg*innen am Weizenbaum-Institut: Jeanette Hofmann mit einer Infrastruktur-Perspektive auf die Corona-App (PDF), Rainer Rehak zu Datenschutzrisiken der App (PDF) und Florian Eyert zum Zusammenhang von Epidemie und Modellierung (PDF).

 

Weizenbaum im HomeOffice Podcast: Demokratie, Civic Tech und die Corona-Krise

In der Podcast-Reihe „Weizenbaum im HomeOffice“ sind Thorsten Thiel und Adriana Groh (Prototype Fund, Code for Germany) von Sascha Friesike zum Thema Demokratie in der Corona-Krise interviewt wurden. Ein einstündiges Gespräch über die Frage, welche längerfristigen Auswirkungen die Pandemie auf den Formwandel der Demokratie haben könnte und welche Bedeutung dem #WirvsVirus-Hackathon, den Adriana federführend mitorganisiert hat, zukommt. Viel Spaß beim Hören!

Future Histories Podcast: Demokratie in der digitalen Konstellation

Episode #29 des Future Histories Podcast von Jan Groos ist ein Gespräch mit unserem Forschungsgruppenleiter, Thorsten Thiel, über das Thema „Demokratie in der digitalen Konstellation„. Thorsten stellt in dem einstündigen Gespräch unter anderem unsere Gruppenforschung vor und erörtert  insbesondere Thesen aus dem Aufsatz zur digitalen Konstellation von Sebastian, Niklas und Thorsten (Open Access: hier) und seinen eigenen Aufsatz zu demokratietheoretischen Fragen in der postnationalen Konstellation vor (Open Access: hier).

Auch jenseits des Gesprächs mit Thorsten lohnt sich der Future Histories Podcast, der mit dieser Folge genau ein Jahr wird und dessen Macher, Jan Groos Anfang 2020 auch Fellow am Weizenbaum-Institut war, sehr. Für die ganze Liste an Episoden und Gesprächen – unter anderem mit Benjamin Seibel, Felix Stalder, unserer frühen Fellow Anna Verena Nosthoff, Philipp Staab und vielen mehr – schau mal hier.

Aufsatz: Widerstand und die Formierung von Ordnung in der digitalen Konstellation

Thorsten und Sebastian haben einen neuen Aufsatz veröffentlicht zum Thema „Widerstand und die Formierung von Ordnung in der digitalen Konstellation“ (Open Access). Der Beitrag leistet einen systematisierenden Vergleich von Widerstandsformen in der digitalen Konstellation – von oppositioneller Netzpolitik über Hacktivismus zur Bereitstellung alternativer Infrastrukturen –, aus der heraus die Dynamik von Ordnung und Widerstand erfasst und theoretisch reflektiert wird. Hieraus erwächst eine Kritik der Formierung von Herrschaft in der Gegenwart, welche die depolitisierende Restrukturierung von Handlungs- und Möglichkeitsräumen für gesellschaftliche Akteur*innen im Umgang mit digitaler Technik herausarbeitet. Der Beitrag ist Teil des von Robin Celikates und Frauke Höntzsch herausgegegebenen Sonderhefts der Zeitschrift für Politische Theorie (ZPTh) zum Thema „Widerstand, transnational„. Der Artikel ist hier als PDF verfügbar.

 

Aufsatz: Demokratie in der digitalen Konstellation

Von Thorsten gibt es einen neuen Open Access Beitrag zu „Demokratie in der digitalen Konstellation„. Der Beitrag ist Teil des frisch erschienenen Handbuchs „Einführung in die Politische Theorie. Grundlagen – Methoden – Debatten“ (Riescher/Rosenzweig/Meine) und er gibt einen Überblick über die demokratietheoretische Forschung zu Fragen der Digitalisierung und argumentiert, dass die derzeitige Auseinandersetzung mit Fragen des digitalen Wandels in der Politischen Theorie noch defizitär ist, in einer vertiefenden Auseinandersetzung aber ein großes Potenzial liegt. Drei großen Diskursen- zu Öffentlichkeit, zu Repräsentation und zu Herrschaft – werden aufgearbeitet und diskutiert. Der Artikel ist hier als PDF verfügbar.

Podcast: Nicolas Suzor on a new social contract for the digital age

Der Podcast zu dem von Nicolas Suzor am Weizenbaum gehaltenen Vortrag vom 26. November 2019 ist online. Nicolas Suzor ist Autor von Lawless. The Secret Rules That Govern our Digital Lives. Im Buch, wie in seinem Talk nimmt er den „gesetzlosen“ Zustand des Internets als Ausgangspunkt, um über die Möglichkeit einer zukünftigen Verfasstheit des Internets nachzudenken, in der Macht wirksam reguliert und die Menschenrechte geachtet werden.

Die digitale Konstellation erschienen – online first

Der von Sebastian, Thorsten und Niklas gemeinsam geschriebene Artikel „Die digitale Konstellation. Eine Positionsbestimmung“ ist jüngst – online first und open access – in der Zeitschrift für Politikwissenschaft erschienen. In dem Artikel diskutieren wir politikwissenschaftliche Versuche, Digitalisierung demorkatietheoretisch zu erfassen, kontrastieren diese zu den gegenwärtig sehr  breit rezipierten Diagnosen der digitalen Gesellschaft in Nachbardisziplinen wie der Soziologie und Rechtswissenschaft (Baecker, Nassehi, Reckwitz, Stalder und Vesting) – um dann einen eigenen Vorschlag zu unterbreiten, wie eine in der Politikwissenschaft anschlussfähige Perspektive mittels des Konzepts der „digitalen Konstellation“ aussehen könnte. Alle Informationen zum Text findet ihr hier, die PDF in ihrer veröffentlichen Fassung hier und die Abstracts auch nochmal unter dem Strich. Weiterlesen

Forschungsaufenthalt in Princeton

Im Februar ist unser Doktorand Sebastian in seinen Forschungsaufenthalt an der Princeton University gestartet. Auf Einladung von Prof. Jan-Werner Müller wird er für drei Monate am Politics Department der Universität forschen. Daneben wird er die Gelegenheit nutzen, sein Dissertationsprojekt und die Forschung der Gruppe mit anderen Wissenschaftler*innen des Center for Human Values und des Center for Information Technology Policy zu diskutieren. Sebastian untersucht während seines Aufenthalts den historischen Nexus aus demoskopischen Verfahren, politischer Werbung und Massengesellschaft, um aus dieser Betrachtung die Diskussion um politische Werbung, Microtargeting und andere digitale Formen der Meinungsbildung in repräsentativen Demokratien zu informieren. Wenn er nicht arbeitet, erkundet er den Campus, nutzt das umfassende Kulturangebot der Universität, in New York und Philadelphia, und ist auf der Suche nach gutem Kaffee.