Kolloquium mit Helmut König

In unserem heutigen Lektürecolloquium haben wir zusammen mit Helmut König, ermitierter Professor an der RWTH Aachen, dessen neues Buch „Lüge und Täuschung in den Zeiten von Trump, Putin & Co“ diskutiert. Darin geht König der Frage nach dem Verhältnis von Lüge und Politik aus politiktheoretischer Perspektive nach und erörtert, was das Neue der gegenwärtigen Lügenpraxis von Trump, Putin & Co ist. Außerdem stellt er die Frage, warum diese damit so erfolgreich sind. Eine Spur ist die des verletzten Stolzes, die jedoch keinesfalls zwangsläufig in lügnerischer Politik münden müsse, sondern vielmehr selbst als Ressource politischen Handelns zu begreifen wäre. Wir danken für die spannende Diskussion!

Neue Publikation: Digitale Öffentlichkeit und Souveränität

Unter der Überschrift „Gewollte Kontrolle?“ hat Thorsten in der Zeitschrift „Internationale Politik“ einen Essay veröffentlicht, der den gegenwärtigen Diskurs zu digitaler Souveränität in Europa seziert. Der Beitrag versteht sich als Gegenrede und fragt danach, auf welcher Grundlage die Diagnose des Souveräntiätsverlusts getroffen wird und was eine Strategie der Reinstitutionalisierung von Souveränität – selbst bei richtiger Problemdiagnose – bedeuten würde. Die gesamte Sonderausgabe „Digitales Europa 2030“ geht dabei auf einen von der Alfred Herrhausen Gesellschaft im Frühjahr 2020 durchgeführten Szenarienworkshop gleichen Namens zurück (Projektseite). Thorsten Beitrag sowie alle anderen Beiträge des Sonderhefts – unter anderem von Daniel Voelsen, Elisabeth von Hammerstein, Claudia Huber, Julian Jaursch, Georg Diez und Leonhard Novy –  sind Open Access auf der Seite der IP hinterlegt – hier außerdem direkt die PDF von Thorstens Beitrag.

Neue Publikation: Öffentlichkeit, digitale

Für den just im Transcript Verlag erschienenen Band „Stichworte zur Zeit. Ein Glossar“ hat Thorsten einen Beitrag zu O wie „Öffentlichkeit, digitale. Zum neuen Strukturwandel der öffentlichen Sphäre“ beigesteuert. Der Beitrag diskutiert Unterschiede zwischen analoger und digitaler Öffentlichkeit (bzw. inwiefern eine solche Unterscheidung Sinn macht), Themen wie Datafizierung und Many-to-Many-Kommunikation und dann vor allem die Frage, welche Folgen aus dem gegenwärtigen Strukturwandel für die Möglichkeit und Form demokratischer Selbstregierung resultieren. Der Beitrag ist derzeit leider hauptsächlich in der Printfassung verfügbar (bzw. hier hinter der Paywall), der Band (19,50€), der auf eine Vortragsreihe der Böll-Stiftung „Auf der Höhe – Diagnosen zur Zeit“ zurückgeht, lohnt aber die Anschaffung, zumal auch noch etwa Beiträge von Diedrich Diedrichsen (Authentizität), Greta Wagner und Friedericke Hardering (Burnout), Bernhard Pörksen (Empörung), Andreas Reckwitz (Kreativität), Joachim Radkau (Utopie), Rahel Jaeggi (Vorne) und Rainer Forst (Wahrheit) warten: hier zur Verlagsseite).

Colloquium with Lucy Parry and Hans Asenbaum

Screenshot of the Zoom conference with Lucy Parry and Hans AsenbaumLast week we invited two guests to our weekly readings colloquium: Lucy Parry and Hans Asenbaum, who presented us their new, not-yet-published papers Democracy in a Flux: A Systemic View on the Impact of COVID-19“ (co-author: Selen Ercan) und „(De)Futuring Democracy. Labs as Democratic Innovation Between Agency and Control“ (co-author: Frederic Hanusch). Together we discussed how democratic spheres and formats of participation have changed during the corona crisis, while at the same time technocratic approaches gained influence. Besides, we debated labs, approaches of classifying them amidst democratic innovations and collaborative governance, and their potential for more inclusive forms of participation in the future. Thank you Lucy and Hans for this insightful discussion!

Neue Publikation: Political Opinion Formation as Epistemic Practice. The Hashtag Assemblage of #metwo

Es gibt eine neue Publikation (open access) aus dem Kontext der Gruppe: Unter dem Titel „Political Opinion Formation as Epistemic Practice: The Hashtag Assemblage of #metwo“ untersuchen Ann-Kathrin Koster, Tim König und Sebastian Berg die Nutzung von Hashtags in politischen Praktiken. Entlang einer umfassenden Netzwerkanalyse des Hashtags #metwo auf Twitter argumentieren die AutorInnen, dass diese Assemblagen als Produkt epistemischer Praktiken theoretisch konzipiert und in die Tradition datenbasierter politischer Meinungsbildung gestellt werden können. Welche Konsequenzen sich daraus ableiten lassen, könnt ihr hier nachlesen.

Der Beitrag ist Teil einer tollen, international besetzten Special Issue zum Thema „The Ongoing Transformation of the Digital Public Sphere“ und wurde von Emiliana De Blasio (LUISS University, Italy), Marianne Kneuer (Hildesheim University, Germany), Wolf J. Schünemann (Hildesheim University, Germany) und Michele Sorice (LUISS University, Italy) herausgegeben. Alle Beiträge sind open access und lassen sich hier einzusehen.

 

CfP: Meinungsbildung und Meinungsmacht in dissonanten Öffentlichkeiten

Am 12. Februar 2021 findet die POLKOMM21, die gemeinsame Jahrestagung der Fachgruppe „Kommunikation und Politik“ der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft (DGPuK), des Arbeitskreises „Politik und Kommunikation“ der Deutschen Vereinigung für Politikwissenschaft (DVPW) und der Fachgruppe „Politische Kommunikation“ der Schweizerischen Gesellschaft für Kommunikations- und Medienwissenschaft (SGKM) statt. Das Thema der von uns mitorganisierten und am Weizenbaum (hybrides Format) stattfindenden Tagung lautet „Meinungsbildung und Meinungsmacht in dissonanten Öffentlichkeiten“. Der Fokus liegt auf der durch die Transformation digitaler Öffentlichkeiten erhöhten Komplexität von Prozessen der Meinungsbildung und des Kampfes um Deutungsmacht. Vorschläge für Vorträge können in Form eines Extended Abstracts mit 800 bis 1000 Wörtern unter Angabe des Schwerpunkts bis zum 15. November 2020 an ulrike.klinger@fu-berlin.de. Alle weiteren Infos zu Ablauf und Bewerbung und vor allem auch den vier inhaltlichen Schwerpunkten findet sich hier im ausführlichen Call for Papers.

Workshop: Privacy and Data-Driven Elections with Professor Colin J. Bennett

Together with Professor Colin J. Bennett from the University of Victoria (Canada) our research group hosted a two-day online-seminar on the topic of Privacy and Data-Driven Elections. We know that privacy is important for democracy. Until recently, we have known relatively little about how privacy has been compromised by democracy – by the agents that seek to mobilize, engage and encourage us to vote – or not to vote. That situation has obviously changed, rapidly and dramatically. The publicity about the activities of Cambridge Analytica (CA) and the harvesting of Facebook data through third party applications have achieved extraordinary global prominence. Together with Professor Colin J. Bennett, co-author of the report „Privacy, Voter Surveillance and Democratic Engagement“ (PDF) we spoke about the macro-effects of data-driven elections and micro-targeting and how they have surfaced in different democratic countries. Aditionally, we explored the various policy solutions for the regulation of data-driven elections protection, the various roles for advocates, NGOs and different national regulators and potential future research opportunities for social scientists and legal scholars.

 

Jetzt erschienen: Die digitale Konstellation in der ZPol

Der Artikel „Die digitale Konstellation. Eine Positionsbestimmung“ von Sebastian, Niklas und Thorsten, der bereits seit Februar online first verfügbar ist, ist nun auch richtig veröffentlicht: Und zwar der Zeitschrift für Politikwissenschaft (Jahrgang 30, Heft 2, S. 171-191) – natürlich nach wie vor Open Access. Der ganze Band beschäftigt sich mit digitalisierte Demokratie und enthält neben unserem Beitrag auch noch viel weiteres Lesenswertes (zum ganzen Inhaltsverzeichnis: hier).

In dem Aufsatz machen wir einen Vorschlag für eine andere Form der politikwissenschaftlichen Auseinandersetzung  mit Digitalisierung, indem wir breit rezipierte Diagnosen der digitalen Gesellschaft in Nachbardisziplinen wie der Soziologie und Rechtswissenschaft (Baecker, Nassehi, Reckwitz, Stalder und Vesting) rekonstruieren und daraus eine Forschungsperspektive auf demokratietheoretische Fragen herleiten.

Digitaler Salon: Niklas diskutiert über Hatespeech in Onlinediskursen

Hatespeech und Diskussionskultur im Netz waren die Themen des letzten Digitalen Salons. Moderiert von Katja Weber unternahmen Philip Faigle von Zeit Online, Kommunikationswissenschaftlerin Laura Lackas und unser Doktorand Niklas Rakowski den Versuch einer Bestandsaufnahme des Problems. Wurde Hatespeech früher noch stärker als individuelles Problem des/r Betroffenen verstanden, tritt nun vermehrt die strukturelle Komponente zutage, da bestimmte Gruppen gezielt aus Onlinediskursen verdrängt werden. Zudem tauschte sich die Runde über mögliche Lösungsansätze aus. Dabei waren sich alle einig: es wird nicht die eine Antwort auf alle Herausforderungen digitaler Diskursräume geben. Doch es gibt viele Stellschrauben an denen Staat, Plattformen und Zivilgesellschaft drehen können. Weitere Informationen zur Diskussion finden sich hier.

We´re hiring!

Wenn du unser fantastisches Team unterstützen möchtest und für Fragen der gesellschaftlichen Folgen von Digitalisierung für die Demokratie mit besonderer Affinität zu Fragen der Politischen Theorie brennst, dann bist du bei uns genau richtig! Wir suchen eine wissenschafltiche Hilfkraft ab Mitte September. Alle Infos zum Bewerbungsverfahren unter dem Strich.

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