Wie sehen junge Menschen in Europa die Digitalisierung und ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft? Welche Erfahrungen haben sie schon mit künstlicher Intelligenz gemacht? Diesen und weiteren Fragen widmet sich eine Studie, die Forscher*innen des Weizenbaum-Instituts – darunter unser Doktorand Niklas Rakowski – in Kooperation mit dem Goethe-Institut durchgeführt haben. Für die Studie wurden rund 3000 junge Erwachsene aus sechs Ländern dazu befragt, wie sie die zunehmend datengetriebene Welt wahrnehmen und welche Einstellungen sie gegenüber dem Einsatz von KI in unterschiedlichen Lebensbereichen haben. Die spannende Ergebnisse rund um Themen wie Bildung, Arbeit, Plattformen und Staatsbürger*innenschaft findet ihr hier. Fest steht, dass es für einen selbstbestimmten Umgang, entsprechender Kompetenzen bedarf, wie es auch Co-Autor Niklas betont: „Um eine verantwortungsvolle und nachhaltige Entwicklung und Nutzung von KI sicherzustellen, müssen wir junge Menschen mit den entsprechenden Fähigkeiten ausstatten, selbstbestimmt mit der Technologie umgehen zu können. Deshalb sollten in schulischen und außerschulischen Bildungsbereichen algorithmische Kompetenzen vermittelt und die kritische Auseinandersetzung mit KI gefördert werden.“
Schlagwort: Digitalisierung
Vortrag auf der Konferenz „Politische Grundbegriffe im 21. Jahrhundert“
Am Freitag hat Sebastian an der digitalen Konferenz „Politische Grundbegriffe im 21. Jahrhundert“ teilgenommen, die vom Team um Tine Stein an der Universität Göttingen organisiert wurde und am 3. und 4. Juni 2021 stattfand. Unter dem Titel „Hacking the demos? Politische Repräsentation in der digitalen Konstellation“ hat Sebastian verschiedene politiktheoretische Ansätze diskutiert, die eine Krise politischer Repräsentation und eine Rückkehr massenmedialer, populistischer Repräsentationsbeziehungen konzidieren. Dagegen hat er stark gemacht, warum eine techniksensible Perspektive wichtig ist, um die Spezifika politischer Mobilisierung im Kontext von digitalen Plattformen präzise zu erfassen und so eine theoretische Weiterentwicklung politischer Grundbegriffe zu gewährleisten.
Neue Seite „Forschungseinrichtungen“ auf unserer Website
Wir haben eine neue Seite auf unserer Website eingerichtet. Dort findet Ihr eine Liste von ausgewählten Institutionen und Organisationen, die im Bereich Demokratie und Digitalisierung forschen. Ihr findet Eure Institution noch nicht auf der Liste? Schreibt uns einfach eine Mail an digidem@wzb.eu und wir fügen Euch hinzu!
Jahresrückblick 2020: DigiDem
2020 neigt sich dem Ende zu und auch für unsere Forschungsgruppe schließt sich so der Kreis eines außergewöhnlichen Jahres. Doch bevor wir ihm den Rücken kehren, wollen wir mit euch noch einmal einen Blick zurückwerfen auf das, was uns im letzten Jahr beschäftigt hat, die – teils ungewöhnlichen – Formate mit denen wir unserer Arbeit nachgingen und die Menschen, die uns in diesem Jahr begleitet haben.
Los geht’s mit: Corona. Klar, auch die Arbeit bei uns war wesentlich von der Pandemie und ihrer Bekämpfung geprägt, mit dem Nebeneffekt, dass wir problemlos einen Fotokalender fürs neue Jahr mit Zoom-Screenshots unserer Forschungsgruppe füllen könnten. Aber das ist nicht worauf wir hinaus wollen, vielmehr hat Corona und die gesellschaftlich-politischen Folgen auch als Forschungsgegenstand unser Jahr geprägt. Jeanette Hofmann hat aus einer Infrastrukturperspektive über die Corona-App und Contact Tracing geschrieben und wir anderen haben im Laufe der Monate einen genaueren Blick auf den WirVsVirus Hackathon und dessen demokratietheoretische Bewertung geworfen: In den WZB-Mitteilungen noch vor allem die darin stattfindende Konstitution einer Krisengemeinschaft in den Blick nehmend, haben wir den Hackathon mittlerweile noch weiter aufgearbeitet und hoffen im neuen Jahr eine vielschichtigerer Abhandlung im längeren Journal-Format präsentieren zu können. In der fragen wir dann aus repräsentationstheoretischer Perspektive nach demokratischen Verdiensten und Versäumnissen. Weiterlesen
Kolloquium mit Enrico Peuker
Wir freuen uns sehr, dass wir heute mit Enrico Peuker als Gast wieder einen rechtswissenschaftlichen Schwerpunkt in unserem Lektürekolloquium setzten konnten. Peukers in diesem Jahr erschienene Habilitation „Verfassungswandel durch Digitalisierung. Digitale Souveränität als verfassungsrechtliches Leitbild“ beschäftigt sich mit den Reaktionen des Grundgesetztes auf die Digitalisierung in den Kontexten der digitalen Infrastrukturen und der „digitalen“ Grundrechte. Wir danken für die spannende Sitzung und denken: Jurist*innen und Sozialwissenschaftler*innen sollten viel öfter zusammen diksutieren.
Neue Publikation: Zur Konstitution der digitalen Gesellschaft
Es gibt eine neue Publikation aus unserer Forschungsgruppe: Sebastian hat gemeinsam mit Daniel Staemmler (Humboldt Universität zu Berlin) im neuen Sammelband „Demokratietheorie im Zeitalter der Frühdigitalisierung“, herausgegeben von Michael Oswald und Isabelle Borucki, den Beitrag „Zur Konstitution der digitalen Gesellschaft. Alternative Infrastrukturen als Element demokratischer Digitalisierung“ veröffentlicht. Am Beispiel des sozialen Mediums „Mastodon“ argumentieren die Autoren, dass auch die Konstitutionsweise digitaler Infrastrukturen politiktheoretisch als Institutionalisierung verstanden werden sollte, was eine Reflektion über die demokratische Qualität der Digitalisierung ermöglicht.
Kolloquium mit Andreas Jungherr
Zu unserem wöchentlichen Lektürekolloquium haben wir uns wieder einen Gast eingeladen: Andreas Jungherr, Professor für Digitalisierung und Öffentlichkeit an der Universität Jena, hat sein neues Buch „Retooling Politics. How Digital Media are Shaping Democracy“ (Co-Autoren: Gonzalo Rivero und Daniel Gayo-Avello) präsentiert und mit uns für zwei Stunden alle Fragen rund um Veränderung der Demokratie in der digitalen Konstellation erörtert. Gemeinsam haben wir etwa diskutiert, wie groß der Einfluss digitaler Medien auf die Politik jenseits populärer Debatten tatsächlich ist, was dies für politische Akteure und deren Handeln bedeutet und wie der Einfluss des Digitalen auf die Politik sinnvoll theoretisch zu fassen ist. Es war eine tolle Diskussion und ist ein spannendes Buch. Danke fürs Vorbeischauen!
Neue Publikation: Political Opinion Formation as Epistemic Practice. The Hashtag Assemblage of #metwo
Es gibt eine neue Publikation (open access) aus dem Kontext der Gruppe: Unter dem Titel „Political Opinion Formation as Epistemic Practice: The Hashtag Assemblage of #metwo“ untersuchen Ann-Kathrin Koster, Tim König und Sebastian Berg die Nutzung von Hashtags in politischen Praktiken. Entlang einer umfassenden Netzwerkanalyse des Hashtags #metwo auf Twitter argumentieren die AutorInnen, dass diese Assemblagen als Produkt epistemischer Praktiken theoretisch konzipiert und in die Tradition datenbasierter politischer Meinungsbildung gestellt werden können. Welche Konsequenzen sich daraus ableiten lassen, könnt ihr hier nachlesen.
Der Beitrag ist Teil einer tollen, international besetzten Special Issue zum Thema „The Ongoing Transformation of the Digital Public Sphere“ und wurde von Emiliana De Blasio (LUISS University, Italy), Marianne Kneuer (Hildesheim University, Germany), Wolf J. Schünemann (Hildesheim University, Germany) und Michele Sorice (LUISS University, Italy) herausgegeben. Alle Beiträge sind open access und lassen sich hier einzusehen.
We´re hiring!
Wenn du unser fantastisches Team unterstützen möchtest und für Fragen der gesellschaftlichen Folgen von Digitalisierung für die Demokratie mit besonderer Affinität zu Fragen der Politischen Theorie brennst, dann bist du bei uns genau richtig! Wir suchen eine wissenschafltiche Hilfkraft ab Mitte September. Alle Infos zum Bewerbungsverfahren unter dem Strich.
CfP: Politische Theorie der digitalen Konstellation
Unter dem Titel “Politische Theorie der digitalen Konstellation“ geben Sebastian und Thorsten gemeinsam mit Daniel Staemmler (FU Berlin) ein Sonderheft der Zeitschrift für Politikwissenschaft (ZPol) heraus. Dieses widmet sich in theoretischen Perspektiven dem Zusammenhang von Politik und Digitalisierung. Die Beiträge sollen sich in diachroner Rekonstruktion, synchroner Analyse und normativer Perspektive kritisch mit dem Verhältnis von politischer Theorie und Digitalisierung auseinandersetzen, vorhandene normative Positionen reflektieren und die Erkenntnisse anderer Disziplinen – etwa den Science & Technology Studies oder der Technikphilosophie – in die politikwissenschaftliche Forschung integrieren, um so zu einer Politischen Theorie der digitalen Konstellation beitragen. Den ausführlichen Call for Papers findet ihr hier in deutscher oder englischer Sprache.
Für das Sonderheft erbitten wir bis zum 30. September 2020 Beitragsvorschläge in Form von extended abstracts mit max. 800 Wörtern (deutsch oder englisch). Nach einer ersten Kommentierung und Auswahlentscheidung durch die Herausgeber müssen die vollständigen Beiträge bis zum 30. Januar 2021 vorliegen. Die Beiträge gehen daraufhin in ein Double-Blind-Peer-Review-Verfahren und erscheinen bei erfolgreicher Begutachtung online first im Laufe des Jahres 2021. Beitragsvorschläge werden erbeten an: zpol.digitheo@wzb.eu